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Ich schwärme (platonisch) für dich!

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Liebe Leser,

habt ihr auch diesen einen Freund, an den ihr euch wendet, wenn etwas Gutes oder Schlechtes passiert?
Jemanden, von dem ihr wisst, dass ihr ihn/sie zu jeder Tageszeit anrufen könnt?
Der eure Sätze zu Ende bringt? Oder euch in- und auswendig kennt? Ihr kommuniziert ohne Worte? Aber ihr seid nicht in einer Beziehung

Herzlichen Glückwunsch, ihr seid in einer so genannten platonischen Beziehung oder ihr schwärmt füreinander!

Es hat sich herausgestellt, dass ich jahrelang in mehreren dieser Beziehungen war und ich wusste es nicht mal. Ich meine, ja, ich habe mitbekommen, dass die Leute seltsam auf meine Freundschaften reagieren, vor allem auf eine, aber ich habe mir nicht viel dabei gedacht. Für mich war das normal!

Was ist denn eine platonische Schwärmerei oder eine queerplatonische Beziehung?

Die Definition einer queerplatonischen Beziehung/Partnerschaft lautet laut Wikipedia

„Queerplatonische Beziehungen (QPR) und queerplatonische Partnerschaften (QPP) sind verbindliche intime Beziehungen, die nicht romantischer Natur sind. Sie können sich von gewöhnlichen engen Freundschaften dadurch unterscheiden, dass sie mehr explizite Verpflichtung, Bestätigung, Status, Struktur und Normen aufweisen, ähnlich wie eine konventionelle romantische Beziehung.“


Diese Art von Gefühl trifft die Menschen in der Regel ohne Vorwarnung. Ein heterosexueller Mann ist plötzlich in seinen männlichen Vorgesetzten oder Kollegen vernarrt, was manchmal auch als „Bromance“ bezeichnet wird. Eine Lesbe hat eine erstaunlich tiefe Verbindung zu einem Mann. Eine glücklich verheiratete Person ist in einen Freund oder Kollegen vernarrt, ohne den Wunsch zu haben, mit ihm intim zu werden.

Und wenn man das jemandem erzählt, sind die dann normalerweise schockiert. Aber daran ist nichts schockierendes.

Die Gesellschaft lehrt uns, dass man entweder eine sexuelle Partnerschaft oder eine Freundschaft haben kann, und normalerweise schreibt die Gesellschaft einem auch vor, mit wem eine Freundschaft funktioniert oder als „traditionell“ gilt und mit wem nicht. Diese gesellschaftlichen Grenzen schaffen oft ein schlechtes Gewissen, Angst und Panik davor, einen Partner zu betrügen, ohne die andere Person sexuell interessant zu finden. Uns wird nicht beigebracht, wie wir mit dieser Art von Anziehung umgehen sollen, und leider werden solche Bindungen oft abgelehnt, weil sie zu kompliziert sind oder nicht gewollt werden, weil sie „nicht gebraucht“ werden.

Wie sind queerplatonischen Beziehungen eigentlich möglich?

Wenn man mal über die verschiedenen Arten der Anziehung nachdenkt, die man zu Menschen haben kann, ist das ziemlich einfach zu erklären. Wenn man jemanden findet, den man intellektuell oder emotional attraktiv findet, kann man eine intensive Bindung eingehen, die keine romantische oder sexuelle Anziehung beinhaltet.

Für non-ACEs können diese Gefühle, oder das Fehlen dieser, sehr verwirrend sein, und manchmal fangen Menschen dann an sexuelle oder romantische Beziehungen mit diesen Personen an, weil sie dieses Verhalten kennen. Meistens scheitern diese Versuche jedoch, und wenn die Freundschaft dies überlebt, kann sich eine noch tiefere Verbindung entwickeln. Manchmal sagen Menschen sogar: „Wir sind als Freunde besser als als Partner!“ Das heißt aber nicht, dass diese Beziehungen oder platonischen Schwärmereien keine Arbeit und Mühe erfordern.

Woran erkennt man, dass man in einer queerplatonischen Beziehung ist oder dass man für jemanden platonisch schwärmt?

Es gibt einige Anzeichen

1. Eure Beziehung unterscheidet sich von anderen, die ihr habt oder kennt.
2. Andere vermuten immer, dass ihr in einer Beziehung seid
3. Es fühlt sich an, als wärt ihr eine Familie, obwohl ihr es nicht sind
4. Ihr benutzt eigens kreierte Spitznamen, aber niemals „Freundin“ oder „Freund“
5. Die Person ist euer erster Ansprechpartner, wenn etwas Gutes oder Schlechtes passiert
6. Die Person kennen euch besser, als Ihr euch selbst

Nach meiner Erfahrung sind queerplatonische Beziehungen oder platonische Schwärmereien wie ein seltener Diamant. Diese Beziehung hat mein Verständnis des Wortes „Liebe“ erweitert. Normalerweise versuche ich, Menschen zu ermutigen, diese platonischen Schwärmereien zu erkunden, weil ich weiß, wie unglaublich sich das anfühlt.

Aber ich weiß auch, wie enorm kompliziert und beängstigend das sein kann.

Die Frage: Bin ich möglicherweise doch in diese Person verliebt? Kann ich jemandem so nahe sein, mit dem ich nicht in einer Beziehung bin? Ist es fair, dass ich mich einer anderen Person so nahe fühle, obwohl ich in einer festen und liebevollen Beziehung bin? Das sind berechtigte Fragen, die man sich stellen kann, besonders wenn man am Anfang einer platonischen Beziehung steht.

Mein Rat wäre, nicht in den Standardmodus zu gehen und etwas zu tun, was nicht nötig ist. Habt keine Angst vor der Anziehung, die ihr spürt, und genießt jede Minute eurer platonischen Schwärmerei!

Was ist mit euch? Habt ihr platonische Schwärmereien oder queerplatonische Beziehungen?

Liebe Grüße,
Ace

(Quellen: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Queerplatonic_relationship, https://www.lovepanky.com/my-life/relationships/queer-platonic-relationship#:~:text=In%20a%20queerplatonic%20relationship%2C%20the,and%20having%20sexual%20relationships%20with., https://livingwithlimerence.com/can-infatuation-be-platonic/#:~:text=Platonic%20infatuations%20do%20happen%2C%20but,to%20inspect%20your%20psychological%20architecture, https://www.choosingtherapy.com/queerplatonic/, https://lgbtqia.fandom.com/wiki/Queerplatonic_relationship)

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